Die besten Tipps für die schlechtesten E-Learning-Kurse
Eine gesperrte Kursnavigation nimmt den Lernenden ihre Freiheit und zieht die gesamte Lernerfahrung runter. Hier sind einige Tipps, wie Sie Ihren Lernenden das Leben leichter machen können.

Warum Lernende gesperrte Kursnavigation hassen
Ich habe keine repräsentative Umfrage gemacht, aber ich möchte wetten, dass die meisten Menschen sagen würden, dass sie eine gesperrte Navigation in E-Learning-Kursen schrecklich finden. Und um noch Salz in die Wunde zu streuen, haben viele dieser Kurse das langsamste Voiceover der Welt.
Wenn ein Kurs mit gesperrter Navigation so frustrierend ist, warum gibt es dann so viele davon?
Dafür gibt es meist einige Gründe. Ich nenne Ihnen drei davon, aber auch einige Ideen, wie man sich in der Situation helfen kann.
Grund 1: Die Kursnavigation muss gesperrt werden, um sicherzustellen, dass die Lernenden alle Inhalte sehen
Das Letzte, was wir wollen, ist, dass jemand einfach auf „Weiter“ klickt, nur um rauszukommen. Wer das tut, wird nie alle Informationen erhalten.
In gewisser Weise macht das Sinn. Ich tippe mal, dass viele Leute versuchen werden, sich so schnell wie möglich durch den Kurs zu klicken. Dabei entgehen ihnen aber möglicherweise wichtige Informationen.
Die Navigation zu sperren, ist aber nicht die beste Lösung, denn wenn Teilnehmende Bildschirm für Bildschirm mit einer Liste von Aufzählungspunkten konfrontiert werden, heißt das nicht, dass sie dabei etwas lernen. Es hat in A Clockwork Orange nicht funktioniert und funktioniert auch nicht für Ihre E-Learning-Kurse.
Grund 2: Der Kunde will das so
Kunden wollen alle möglichen Dinge, die nicht immer Sinn ergeben. Das Sperren der Navigation ist nur eins davon. Sie geben in der Regel die gleiche Begründung wie im ersten Punkt oben – sie wollen sicherstellen, dass die Leute sämtliche Informationen erhalten haben.
Ist das wirklich das Ziel? Informationen erhalten?
Hier müssen wir uns kurz als Unternehmensberater ausgeben. E-Learning-Kurse sind eine Lösung, um ein Ziel zu erreichen. Sie sind nicht selbst das Ziel. Kein Unternehmen sagt: „Wir brauchen mehr E-Learning!“ Was sie wollen, sind Menschen, die in der Lage sind, Leistung zu erbringen und die Ziele des Unternehmens zu erreichen. Und der E-Learning-Kurs ist einer der Wege, um das zu erreichen.
Grund 3: Vorschriften schreiben eine Schulungsdauer von einer Stunde vor, daher haben wir den Kurs auf genau eine Stunde festgelegt.
Das hat nichts mit echtem Lernen zu tun. Da kann man also wenig argumentieren. Eine Lösung könnte jedoch darin bestehen, ein Netflix-Unternehmenskonto zu erstellen und dieses als Webobjekt auf der letzten Folie einzufügen. Öffnen Sie dann die Navigation für die Teilnehmenden, und alle, die schon vor einer Stunde fertig sind, können für den Rest der Stunde etwas auf Netflix gucken.
Spaß beiseite, mir ist das tatsächlich einige Male passiert, und so habe ich reagiert:
Das Mantra „In der Richtlinie steht ...“ wird so oft wiederholt, dass niemand mehr weiß, was tatsächlich in der Richtlinie steht. Sehen Sie sich also die Vorschriften genau an, die für Ihre Kursentwicklung relevant sind. Und arbeiten Sie dann innerhalb der gesteckten Grenzen. Vielleicht stellen Sie dann fest, dass Sie viel mehr Freiheit haben, als Sie denken. Und es gibt mit Sicherheit kreativere Möglichkeiten, das Zeitkontingent auszuschöpfen, als die Foliennavigation zu sperren.
Einfache Lösungen für gesperrte Navigation
Hier sind ein paar einfache Lösungen, um mit diesem Problem umzugehen.
- Machen Sie den Inhalt relevant. Der Grund, warum Menschen sich gedankenlos durch Kurse klicken, ist, dass ihnen der Inhalt egal ist. Sie tun nur das Nötigste, um durch das Material zu kommen. Eine Möglichkeit, das Problem zu beheben, besteht darin, den Kurs in einen Kontext zu stellen, der für ihre Bedürfnisse relevant ist. Wenn es relevant ist, werden sie sich dafür interessieren und den Zusammenhang des Kursinhalts mit ihrem Arbeitsalltag erkennen. Das sollte den nervösen Zeigefinger etwas beruhigen.
- Honorieren Sie Vorwissen. Lass Sie Teilnehmende, die sich bereits auskennen, ihr Wissen unter Beweis stellen. Geben Sie ihnen ein Szenario oder Quiz, um ihre Kompetenz zu beurteilen. Wenn sie zeigen können, dass sie den Stoff beherrschen, müssen sie ihre Zeit nicht mit dem Kurs verschwenden. Wenn sie den Vortest nicht bestehen, merken sie, warum es sinnvoll ist, den Kurs aufmerksam zu absolvieren. Dies ist auch eine gute Möglichkeit, das Lernerlebnis an unterschiedliche Segmente der Zielgruppe anzupassen, da Sie die Teilnehmenden basierend auf dem Testergebnis zu den passenden Inhalten weiterleiten können. Eine erfahrene Person, die gute Entscheidungen trifft, erhält eine Art von Schulung, und jemand, der mehr Unterstützung oder Informationen benötigt, erhält eine andere.
- Entwickeln Sie gezielte Beweis-Übungen. Höchstwahrscheinlich gibt der Kunde den E-Learning-Kurs in Auftrag, damit die Zielgruppe lernt, etwas bestimmtes zu tun. Gestalten Sie den Kurs also am besten so, dass die Teilnehmenden diese Fähigkeit erwerben und üben. Anstatt die Navigation zu sperren, bringen Sie sie in Situationen, in denen sie Entscheidungen treffen müssen. Und wenn Sie die Navigation doch sperren müssen, verwenden Sie statt gesperrter Weiter-Schaltflächen die Beweis-Übung, um durch den Kurs zu navigieren. So ist der Kurs immer noch gesperrt. Aber anstatt die Navigation zu sperren, hängt der Fortschritt der Teilnehmenden durch den Kurs davon ab, in welchem Maß sie zeigen, dass Sie die Inhalte verstanden haben.
Das waren nur ein paar einfache Tipps, um die Navigation in gesperrten Kursen erträglicher zu machen. Sicher fallen Ihnen noch mehr ein, wenn Sie die Gedanken aus diesem Artikel weiterverfolgen.
